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1987-1991

1987
Inkrafttreten neuer „Dienstvorschriften für den Gefechtseinsatz von Luftsturmeinheiten“ (DV 325/0/007 Bataillon; Kompanie und DV 325/0/008 Zug; Gruppe). Teilnahme an der Truppenübung »JUG87« (»SÜD 87«). Im Herbst des Jahres Auszeichnung mit dem Titel „Bester Truppenteil“.

Bild:
Der Kommandeur des LStR-40 während der Übung JUG im Kommandeursfahrzeug

15. August 1988
Übernahme des Luftsturmregiments 40 durch Major Frank Lippert.

19. Oktober 1988
Auszeichnung des FJB mit dem Titel „Bester Truppenteil“.
 
15. September 1989
Übernahme des Luftsturmregiments 40 durch Major Norbert Seiffert.

14. – 17. Oktober 1989
Neben anderen NVA-Einheiten werden drei Hundertschaften des LStR 40 nach Leipzig verlegt. Ein Einsatz erfolgt jedoch nicht. Dennoch entsteht eine schwere innere Krise im Truppenteil.

18. Oktober 1989
9. ZK-Tagung. Erich Honecker verliert nach 18 Jahren sein Amt und wird von allen Funktionen entbunden. Egon Krenz, seit 1984 Honeckers Stellvertreter, wird Parteichef und kündigt eine Wende an. Auch die Politbüromitglieder Joachim Herrmann und Günter Mittag werden abgelöst.

24. Oktober 1989
Auf der 10. Tagung der Volkskammer wird Egon Krenz zum Staatsratsvorsitzenden und zum Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates gewählt.

7. November 1989
Die Regierung, unter dem Vorsitzenden des Ministerrates Willi Stoph, tritt zurück.

8. November 1989
Rücktritt des Politbüros.

9. November 1989
Admiral Theodor Hoffmann wird neuer Minister für Nationale Verteidigung. Armeegeneral Heinz Keßler hatte sich zuvor in den Ruhestand versetzen lassen.

6. Dezember 1989
Egon Krenz (52) tritt als Staatsratsvorsitzender zurück. Ferner gibt er auch den Vorsitz im Nationalen Verteidigungsrat ab, was gleichzeitig auch den Oberbefehl über die Streitkräfte beinhaltet. Der Nationale Verteidigungsrat wird aufgelöst.

31. Januar 1990
Besuch von zwei Angehörigen des LStR 40 beim Fallschirmbataillon 273 der Bundeswehr in Iserlohn. Im Zuge dieses Besuches wird ein Patenschaftsangebot unterbreitet.

18. April 1990
Pfarrer Rainer Eppelmann übernimmt mit diesem Tag das Amt als „Minister für Abrüstung und Verteidigung“ der DDR.

2. Mai 1990
Kommandeurstagung der NVA. Minister Eppelmann erklärt: „Was die NVA betrifft, so wird sie nach meiner Auffassung solange weiter bestehen wie in Europa zwei Militärbündnisse, die NATO und der Warschauer Pakt, existieren.“

Juni 1990
Besuch einer Delegation an der Luftlande- und Lufttransportschule der Bundeswehr in Altenstadt.

Juli 1990
Teilnahme einer Delegation von NVA-Fallschirmjägern in Uniform an den internationalen Vier-Tage-Märschen in Nijmwegen (Holland).

20. Juli 1990
20. Juli 1944 = Attentat auf Hitler
50.000 Soldaten der NVA legen einen neuen Fahneneid ab. Hieß es sonst, „an der Seite der Sowjetarmee den Sozialismus gegen alle Feinde zu verteidigen“, umfasst die neue Formel lediglich nur zwei Sätze: „Ich schwöre, getreu dem Recht und den Gesetzen der Deutschen Demokratischen Republik meine militärischen Pflichten stets diszipliniert und ehrenhaft zu erfüllen. Ich schwöre, meine ganze Kraft zur Erhaltung des Friedens und zum Schutz der Deutschen Demokratischen Republik einzusetzen.“ Parallel hierzu ergeht der Befehl, die DDR-Kokarden von den Kopfbedeckungen zu entfernen. Sie werden durch schwarz-rot-goldene Kokarden ersetzt.

2. August 1990
Neben der Absicht, die NVA von ursprünglich 170.000 auf 98.000 Mann zu reduzieren, rückt Eppelmann jetzt erstmals von seiner Auffassung ab, die NVA über die Einheit hinaus als eigenständige Armee fortbestehen zu lassen.

20. August 1990
Eine Verbindungsgruppe der Bundeswehr nimmt im Ministerium für Abrüstung und Verteidigung in Strausberg ihre Arbeit auf.

31. August 1990
Unterzeichnung des „Vertrages über die Herstellung der staatlichen Einheit“ (Einigungsvertrag) im Ost-Berliner Palais »Unter den Linden« durch die Delegationsleiter W. Schäuble und G. Krause. Dies führt sogleich zur Beendigung der militärischen Aus- und Weiterbildung von Angehörigen der NVA an sowjetischen, polnischen, tschechoslowakischen und anderen Lehreinrichtungen.

1. September 1990
Beginn des letzten Wehrdienstes für den letzten Freiwilligen-Lehrgang.

12. September 1990
Letzter Fallschirmsprungdienst des Truppenteils. Im Anschluss wird letztmalig das FJ-Sprungabzeichen an Armeeangehörige verliehen.

15. September 1990
Es wurde Generalmajor Engelhardt als letzter Chef der NVA berufen und führte damit als Nachfolger von Admiral Theodor Hoffmann und somit höchster kommandierender Militär die NVA in die deutsche Einheit.

23. September 1990
Durchführung von Fallschirmsprungdiensten mit Gästen aus 12 westlichen Ländern auf dem Flugplatz Burg. An ca. 150 Teilnehmer wird das NVA-Fallschirmsprungabzeichen verliehen.

24. September 1990
Unterzeichnung des Protokolls über die Herauslösung der NVA aus dem Militärbündnis des Warschauer Vertrages.

28. September 1990
Sämtliche noch verbliebenen Generale und Admirale der NVA erhalten ihre Entlassung aus dem aktiven Dienst. Sie werden i.d.R. durch Bundeswehr-Offiziere ersetzt. Auch für die weiblichen Armeeangehörigen ist der Armeedienst – mit Ausnahme des med. Dienstes – beendet.

2. Oktober 1990
Appell zur Vereinigung beider deutscher Staaten. Es folgt die Entbindung vom Schwur sowie das Einziehen der Flagge. Ausbilder der Bundeswehr übernehmen die Durchführung der letzten Grundausbildung im Regiment.

3. Oktober 1990
Einrichtung des Bundeswehr-Kommandos Ost (BwKdo Ost) in Strausberg zur Abwicklung der Nationalen Volksarmee. Ihr Befehlshaber ist Bundeswehr-Generalleutnant Jörg Schönbohm.

30. März bis 30. Juni 1991
In diesem Zeitraum wird die personelle und materielle Auflösung des Truppenteils sowie der Dienststelle Luftsturmregiment-40 vollzogen.

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